// 10.07.2023

Solarstrom einspeisen oder verbrauchen?

Nachhaltigkeit
Mehrere Solarpanels einer Photovoltaikanlage, die auf einem Dach angebracht sind.
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Solarstrom einspeisen oder verbrauchen?

Solarstrom hat einen immer höheren Stellenwert in unserer Gesellschaft. Die Preise zur Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach sind gesunken. Gleichzeitig leisten Sie mit der Installation einer PV-Anlage einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz.

 

Das Wichtigste im Überblick

  • Sie können eine Photovoltaik-Anlage ohne Einspeisung an das Hausnetz anschließen. Eine PV-Anlage ohne Einspeisung ist gesetzlich erlaubt, wird in der Regel aber nicht umgesetzt.
  • Möchten Sie Solarstrom ins öffentliche Stromnetz einspeisen, ist eine Anmeldung beim örtlichen Stromversorger erforderlich. Nach einer Prüfung erfolgt der Netzanschluss.
  • Sie müssen Ihre PV-Anlage im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur eintragen lassen.
  • Die Einspeisevergütung beträgt für neue Anlagen (ab 01.01.2023) bis 10 kWp 8,20 Cent pro Kilowattstunde Solarstrom. Zum 01.02.2024 sinkt die feste EEG-Vergütung auf 8,11 Cent.

Was bedeutet Solarstrom einspeisen?

Die Einspeisung von Solarstrom ins öffentliche Netz bedeutet, dass Sie selbst gewonnene Energie abgeben. Sofern Sie den eigenen Solarstrom nicht komplett verbrauchen, können Sie den Solarstrom einspeisen. Dafür ist ein Netzanschluss zur Einspeisung seitens des Energieversorgers erforderlich. Im Gegenzug erhalten Sie eine Einspeisevergütung.

Haben Sie keine eigene PV-Anlage, beziehen Sie Ihren Strom von Ihrem Stromversorger aus dem öffentlichen Stromnetz.

Solarstrom einspeisen oder selbst verbrauchen?

Grundsätzlich ist es sinnvoll, den Photovoltaik-Eigenverbrauch ohne Netzeinspeisung zu planen. Haben Sie Ihren eigenen Verbrauch berechnet, können Sie im nächsten Schritt überlegen, ob es sinnvoll ist, produzierten Strom ins Stromnetz einzuspeisen.

Je nach Platzverhältnissen auf dem Dach kann es wirtschaftlich sinnvoll sein, mehr Strom einzuspeisen. Diese Möglichkeit ergibt sich daraus, dass sich die technischen Voraussetzungen für größere Anlagen im Vergleich zu kleineren Anlagen kaum ändern und die Kosten nur in geringem Umfang steigen.

Achtung: Für private Anlagen gelten vereinfachte Regeln. Die maximale Leistung der Photovoltaikanlage darf 30 kWp nicht überschreiten.

  • Wie viel Strom darf man einspeisen?

Bei älteren PV-Anlagen galt lange Zeit eine maximale Einspeisung von 70 % der Energie. Neue Solaranlagen (ab 2023) sind davon nicht mehr betroffen, sodass auch eine Volleinspeisung möglich ist.

Bei Bestandsanlagen ist der Einbau eines intelligenten Stromzählers nötig. Kleinere Anlagen bis 7 kW sind hingegen bereits jetzt von der Begrenzung befreit.

  • Wie viel Solarstrom darf ich selbst nutzen?

Sie können den gesamten erzeugten Strom selbst nutzen. Der Eigenverbrauch ist nicht begrenzt. Wenn Sie einen hohen Eigenverbrauch haben, profitieren Sie davon, dass Sie nur wenig Strom beziehen müssen. Dadurch können Sie Ihre Gesamtkosten senken.

Die Einspeisung ins Hausnetz erweist sich als besonders effektiv, wenn Sie einen Stromspeicher installieren. Dank der Batterie ist es möglich, dass Sie den Solarstrom speichern und erst später verbrauchen. Der Eigenverbrauch der erneuerbaren Energien im eigenen Haus steigt. So können Sie beispielsweise ein E-Auto ganz unabhängig vom Strompreis mit selbst gewonnener Solarenergie laden.


Einspeisevergütung Photovoltaik

Wenn Sie Solarstrom einspeisen, erhalten Sie eine Vergütung. Die Höhe ist sowohl von der Größe der PV-Anlage als auch vom Zeitpunkt der Inbetriebnahme abhängig. Die Regelungen zur festen Vergütung sind im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2023) festgelegt.

  • Wie viel bekommt man für 1 kWh Strom?

Die Einspeisevergütung für eine Kilowattstunde Solarstrom wird für neue Anlagen (vom 01.01.2023 bis 31.01.2024) wie folgt angegeben:

  • 8,2 Cent bei PV-Anlagen bis 10 kW
  • 7,1 Cent bei PV-Anlagen bis 40 kW
  • 5,8 Cent bei PV Anlagen bis 100 kW

Entscheiden Sie sich für eine PV-Anlage mit 20 kWp, erhalten Sie auf die ersten 10 kW eingespeisten Strom eine höhere Einspeisevergütung von 8,2 Cent. Für den zweiten Teil des erzeugten Solarstroms sinkt die feste Vergütung auf 7,1 Cent.

Tipp: Die Einspeisevergütung ist für 20 Jahre garantiert. Da der Preis für die aktuelle Einspeisevergütung ab 2024 sinkt, lohnt es sich, schnell zu sein. Die größten Einsparungen erzielen Sie jedoch, wenn Sie den erzeugten Solarstrom selbst verbrauchen.


Einspeisung von Solarstrom – Voraussetzungen

Obwohl es möglich ist, eine Solaranlage ohne Einspeisung zu betreiben, ist dies keine gängige Praxis. Bei Anlagen mit einer Leistung von weniger als 30 kWp sind Sie weder verpflichtet, ein Gewerbe anzumelden, noch Umsatzsteuer zu zahlen. Diese Vorteile erleichtern Ihnen die Einspeisung von Solarstrom erheblich.

  • Wie kann man Solarstrom ins Netz einspeisen?

Möchten Sie ungenutzten Strom nicht verschwenden, ist der Netzanschluss der PV-Module erforderlich. Es müssen sowohl einige technische als auch gesetzliche Vorgaben eingehalten werden.

  • Technische Voraussetzungen

Der PV-Strom muss mittels eines Wechselrichters in Wechselstrom umgewandelt werden. Die elektrische Energie, die übertragen wird, muss zudem gemessen werden.

Zusätzlich zum Stromzähler benötigen Sie einen Einspeisezähler. Alternativ wird der Stromzähler durch einen Zweirichtungszähler ersetzt. Auf diese Weise ist der Einbau auch bei geringem Platz im Zählerschrank möglich.

  • Gesetzliche Voraussetzungen

Das EEG sieht vor, dass Sie die PV-Anlage bei Ihrem Netzbetreiber anmelden müssen. Dies sollte spätestens 8 Wochen vor der geplanten Installation geschehen. Diese Frist steht dem Netzbetreiber zu, um die Planung zu überprüfen.

Bei kleineren Anlagen bis 10 kWp erfolgt die Freigabe in aller Regel ohne weitere Überprüfung.

Die Anmeldung im Marktstammdatenregister für PV ist Pflicht, muss aber erst nach der Inbetriebnahme erfolgen. Die Frist zur Anmeldung beträgt einen Monat.


Anmeldung der Solarstromeinspeisung

Die Anmeldung gelingt in Oberhausen einfach über unser Einspeiseportal. 

  • Wann muss ich die Solaranlage anmelden?

Bitte beachten Sie rechtzeitige Anmeldung 8 Wochen vor der geplanten Montage.


Häufige Fragen zum Thema Einspeisen von Solarstrom

Viele Menschen beschäftigen sich mit dem Thema Photovoltaik. Wir beantworten die wichtigsten Fragen daher kurz und knapp.

  • Darf ich eine Solaranlage ohne Einspeisung betreiben?

Ja, dies ist sowohl bei Mini-Solaranlagen, dem Balkonkraftwerk als auch einer größeren PV-Anlage möglich. Meistens ist es jedoch sinnvoller, überschüssigen Strom ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen.

  • Bin ich verpflichtet Solarstrom einzuspeisen?

Nein, als Verbraucher sind Sie nicht verpflichtet, Solarstrom ins Netz abzugeben.

  • Wann muss ich Solarstrom versteuern?

Die EEG-Umlage ist abgeschafft und die Novelle des EEG führt dazu, dass Steuern nur bei sehr großen Anlagen anfallen. Bei Anlagen bis zu 30 kWp gilt eine Befreiung von der Steuerpflicht. Ausnahmen gelten, wenn Sie unternehmerisch tätig sind und mehr als 22.000 Euro pro Jahr einnehmen.

  • Kann man Strom über die Steckdose einspeisen?

Bei größeren PV-Anlagen auf dem Hausdach besteht die Möglichkeit nicht. Gern genutzt wird die Option hingegen bei PV-Modulen auf dem Balkon. Dabei kann man Solarstrom über die Steckdose direkt ins Hausnetz einspeisen. Dies bedarf aktuell zwingend einer speziellen Wieland-Steckdose. In Zukunftwird dies voraussichtlich auch über die Schuko-Steckdose möglich sein. Der nötige Wechselrichter ist bereits in das Balkonkraftwerk integriert.