// 14.09.2021

1981 bis 1990

Jahre des Fortschritts

Jubiläum
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Kommen Sie mit uns auf einen Ausflug zurück in die 80er…Das Jahrzehnt der knalligen Farben, der Karottenhosen und viel, viel kultiger Musik. Vieles was die 80er prägte, ist heute wieder im Trend und wird neu entdeckt. Man kann sagen, dass in den 80ern was Popkultur und Livestyle betrifft, viele Weichen gestellt wurden.

Doch wie gestaltete sich das Jahrzehnt bei der evo? Unser Vorfazit: Auch in Punkto Energieerzeugung wurden viele wegweisende Prozesse angestoßen, von denen wir bis heute profitieren…

Don't Stop The 80's.

Zwar ist die EVO Anfang der 80er Jahre noch jung, das ganze Unternehmen rund um die Stromerzeugung in und um Oberhausen jedoch feiert 1981 immerhin schon seinen 80. Geburtstag. Viel Erfahrung und Wissen prägen die Erzeugung und Versorgung. Um ein Resümee der letzten 80 Jahre zu ziehen:

Begonnen wurde 1901 im HKW I mit einer Erzeugung von 900.000 Kilowattstunden. 1981 sind es 1,712 Milliarden Kilowattstunden Energie im Jahr. Wurden im erste Jahr gerade einmal 109 Häuser an das Versorgungsnetz angeschlossen, sind es 80 Jahre später bereits 32.117, was über 112.000 Haushalten entspricht! Eine immense Steigerung.

Umbrüche, Neuheiten, Fortschritt

1982 wird für das HKW I eine einschneidende Entscheidung getroffen: Die allgemeine Rezession bewirkt, dass Kokereigas stellenweise knapp ist und deswegen immer häufiger leichtes Heizöl im Kraftwerk zur Energiegewinnung eingesetzt werden muss. Deshalb wird damit begonnen, HKW I auf Erdgas umzustellen – ein Umbruch, der sich bis heute auswirkt. 1984 wird die Umstellung des HKW I auf Erdgas abgeschlossen. Außerdem geht ein neues Kühlwassersystem in Betrieb, das mit modernster Leittechnik gesteuert werden kann.

Ein weiterer großer Meilenstein der 80er: 1983 beginnt die EVO mit dem Aufbau einer rechnergestützten Energiewarte. Auch diese Umstellung wird Einfluss bis in die Gegenwart haben.

1985 kommt es zu einer buchstäblich großen Veränderung: Das E-Werk nimmt den gemauerten, 100 Meter hohen Kamin in Betrieb. Zudem stehen in Sterkrade die Zeichen auf Veränderung und Ausbau: Hier wird der Bestandskamin um einige Meter erhöht, um den geänderten Ansprüchen der Großfeuerungsanlagenverordnung gerecht zu werden, die kurz vorher in Kraft tritt.

Ebenfalls neu ist, dass Abwärme der Ruhrchemie und der Messer Griesheim GmbH erstmals verarbeitet werden können. Dadurch lassen sich mittel- und langfristig bis zu 100 Millionen Kilowattstunden Energie einsparen. Das entspricht einem Energiegehalt von rund zehn Millionen Tonnen Heizöl – ein toller Fortschritt.

1986 gibt es außerdem personelle Veränderungen an der EVO-Führungsspitze. Wilhelm Rüdel wird zum kaufmännischen Vorstand bestellt. 1988 wird ihm als neuen technischen Vorstand Prof. Dr.-Ing. Peter Zenker zur Seite gestellt.

Weiter geht's voran

In den späten 80ern könnte man von einer ersten Digitalisierungsphase bei der EVO sprechen. Um die Kraftwerksanlagen weiter zu optimieren, werden die Arbeiten an einem prozessrechnergestützten Informationssystem aufgenommen, absolute High-Tech vor 35 Jahren, deren Effekte nicht zu unterschätzen sind. Das Informationssystem bildet den ersten zentralen Teil der zentralen Energiewarte, in der alle wichtigen Daten der unterschiedlichen EVO-Bereiche zusammenfließen.

Auch in Richtung Umwelt- und Klimaschutz ist die EVO ein Vorreiter. Die Abgaswerte aller von der EVO betriebenen Kraftwerke liegen weit unter den gesetzlichen Vorgaben. Noch dazu beginnt die EVO bereits in den 80ern damit, die Strom- und Wärmeproduktion in einem System zu koppeln. Diese Kraft-Wärmekopplung hat sich bis heute bewährt und findet in den modernen Kraftwerken der evo noch immer erfolgreich Anwendung.

Während es bei der EVO vorangeht, schaut das Ruhrgebiet besorgt auf die sogenannte „Stahlrunde“, in der sich Stahlindustrie, Gewerkschaften und Bundesregierung über abmildernde Maßnahmen der Kohle- und Stahlkrise besprechen. In Oberhausen richtet sich der Blick vor allem auf den Gasometer: Das heutige Wahrzeichen der Stadt – das sich übrigens auch in der Kreisgrafik des evo-Designs wiederfindet – soll 1987 noch abgerissen werden. Heute sind wir dankbar, dass das Industriegebäude erhalten wurde und schon viele spannende Ausstellungen beherbergte. Übrigens: Die neueste Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ eröffnet am 1. Oktober. Schauen Sie doch mal vorbei!

Bildnachweis: Gasometer Oberhausen GmbH, Dirk Böttger

Das Jahr 1989 ist selbstverständlich von der Wende geprägt. Bei der EVO geht die zentrale Energiewarte in Betrieb, die nach rund sechs Jahren Bauzeit fertiggestellt wird. Durch die hochmoderne Technikanlage können Bedarfsspitzen in den drei Versorgungssparten Strom, Gas und Wärme frühzeitig ermittelt und die Produktion entsprechend flexibel angepasst werden. Dadurch lassen sich die Energie-Bereitstellungskosten erheblich senken – ein weiterer Schritt in Richtung Umweltschutz und verantwortungsvollen Umgang mit wertvollen Ressourcen.

1990 zeigt sich außerdem, dass der Fernwärmeverbund zwischen HKW I in Alt-Oberhausen und HKW II in Sterkrade sich bewährt und weitere Einsparungen im Verbrauch von Primärenergie mit sich bringt. Im neuen Jahrzehnt angekommen, weitet die EVO außerdem ihre Beratungs- und Informationstätigkeit weiter aus und ist somit noch näher an ihren Kundinnen und Kunden.

1991 gibt es einen erneuten Wechsel an der Führungsspitze der EVO: Diplom-Kaufmann Theo Heineke wird zum neuen kaufmännischen Vorstand ernannt, Dr.-Ing. Thomas Mathenia wird zum neuen technischen Vorstand berufen. Einige von Ihnen kennen Sie sicher noch!

Unsere Informationen sind entnommen aus: Energieversorgung Oberhausen AG (EVO) (Hg.), 2001: "100 Jahre öffentliche Stromversorgung in Oberhausen", Oberhausen.

Autor:
Sina Sitzmann s.sitzmann@evo-energie.de 0208-835 2960