// 17.12.2020

Gemeinsam mit Umsicht

evo unterstützt auch in 2020 wieder die Vergabe des Fraunhofer UMSICHT-Wissenschaftspreises

Innovation
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Die Zusammenarbeit der Energieversorgung Oberhausen AG (evo) und des Oberhausener Forschungsinstituts Fraunhofer UMSICHT ist traditionell eng und reicht bis in die Gründungsjahre des Instituts zurück. So überrascht es auch nicht, das kein Geringerer als der technische Vorstand der evo, Bernd Homberg, dem Förderverein des Instituts vorsteht. Schon einer der Gründerväter des Fraunhofer-Instituts, der mittlerweile leider verstorbene Prof. Dr. Gerhard Deuster, war zugleich langjähriger Vorstand der evo. Auf ihn folgte später zudem der ehemalige, ebenfalls technische Vorstand der evo, Dr. Thomas Mathenia.

Eine echte Symbiose

Wir wissen, was wir aneinander haben.

Bernd Homberg // technischer Vorstand, evo

Die Zusammenarbeit zwischen evo und Institut geht dabei sehr tief.

„Über die Jahre hinweg sind aus der Kooperation von evo und Fraunhofer UMSICHT eine ganze Reihe erfolgreiche Projekte hervorgegangen“, ist Bernd Homberg stolz über die langjährige Zusammenarbeit. „Beispielsweise innovative Wärmeversorgung in Barmingholten, Stromspeicherung im Wohngebäude an der Düppelstraße und Prototypentest einer Mikro-Dampfturbine im Heizkraftwerk an der Danziger Straße. Und auch bei der Fassadenbeleuchtung unserer Hauptverwaltung im Rahmen der derzeit laufenden energetischen Modernisierung des Gebäudes arbeiten wir mit Fraunhofer UMSICHT zusammen.“

Bei dieser engen Verbundenheit und dem gegenseitigen Vertrauen wundert es nicht, dass die evo auch Mitglieder für die Fachjury zur Vergabe des UMSICHT-Wissenschaftspreises stellt, den der UMSICHT-Förderverein in jedem Jahr an Verfasserinnen und Verfasser herausragender wissenschaftlicher sowie journalistischer Arbeiten und Publikationen vergibt. Neben der evo sitzen zudem weitere Unternehmerinnen und Unternehmer, renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Selbstständige, Journalistinnen und Journalisten sowie PR-Fachleute in der Jury.

Alljährlich wird der UMSICHT-Wissenschaftspreis an Menschen verliehen, die mit ihrer Arbeit den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft fördern und dabei bedeutende Erkenntnisse in den Bereichen Umwelt-, Verfahrens- oder Energietechnik liefern und auf eine herausragende Weise der Gesellschaft zugänglich machen. Das heißt konkret, dass jedes Jahr ein Wissenschaftler oder eine Wissenschaftlerin und ein Journalist oder eine Journalistin mit dem Preis ausgezeichnet werden. Darüber hinaus zeichnet der Förderverein außerdem studentische Abschlussarbeiten aus und unterstützt zwei vielversprechende Forschungsprojekte mit einer Anschubförderung in Höhe von je 10.000 Euro.

Auch der UMSICHT-Wissenschaftspreis ist mit 10.000 Euro dotiert – 8.000 Euro werden in der Kategorie „Wissenschaft“ vergeben, 2.000 Euro in der Kategorie „Journalismus“. Darüber hinaus werden die Gewinnerinnen und Gewinner mit der einzigartigen Skulptur „Innovation“, gestaltet von Hans-Dieter Godolt, geehrt. Schirmherr ist hier kein Geringerer als Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer. Normalerweise findet die Verleihung des Preises im Rahmen einer großen Veranstaltung mit zahlreichen geladenen Gästen statt. In diesem besonderen Jahr stieg man erstmals auf ein digitales Format um.

Ausgezeichnete Master-Absolventen und Absolventinnen erhalten außerdem 750 Euro. Mit 500 Euro werden Bachelor-Arbeiten durch den Förderverein prämiert.

Ehre, wem Ehre gebührt

Auch in diesem Jahr beteiligte sich die evo am Auswahlverfahren für die Verleihung des nunmehr 11. Wissenschaftspreises in den Kategorien Wissenschaft und Journalismus sowie bei der Auszeichnung der besten Abschlussarbeit und der Anschubförderung für ausgewählte Forschungsprojekte. Die prämierten Arbeiten sind komplex wie spannend und dabei absolut beeindruckend.

So wurde zum Beispiel Sonja Witkowski für ihre Master-Arbeit mit dem Titel „Entwicklung und Optimierung verschiedener Betriebskonzepte für thermische Speicher in Wärmenetzen zur Quartiersversorgung“ ausgezeichnet. Diese Arbeit verfasste Witkowski im Rahmen ihres Studiums des Wirtschaftsingenieurwesens an der Technischen Universität Dortmund und im Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit am Fraunhofer-Institut UMSICHT. Ziel der Arbeit ist es, Potenziale für Quartierslösungen zu ermitteln sowie sichtbar zu machen und letztlich umzusetzen. Hier werden wir eng anknüpfen und das Projekt in einem Oberhausener Quartier in die Tat umsetzen. Wir halten Sie natürlich auf dem Laufenden!

Die Anschubförderung des UMSICHT-Fördervereins erhielten zum einen Master of Engineering Martin Nieberl und Bachelor of Engineering Maximilian Schinhammer für ihr Projekt „Flotte Kunststoffe“. Hinter dem lustig anmutenden Titel verbirgt sich ein konkretes Problem: Kunststoffe weisen zwar vielfältige Vorteile auf und sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, ihr Recycling stellt aber eines der aktuell größten Probleme dar. Dabei können vor allem gemischte Kunststoffabfälle nicht sortenrein getrennt und hochwertig recycelt werden – sie werden daher nicht thermisch verwertet. Das Verfahren der sogenannten „Schaumflotation“ soll hier Abhilfe schaffen und dazu dienen, sortenreine Kunststoffe zu erhalten und so das Recycling zu verbessern.

Zum anderen wurde das Projekt „Sapsorber – Schwermetallentfernung zur Grundwasseraufbereitung durch neue Saponit-basierte Adsorbentien“ von Marc Greuel und Alina Gawel mit der Anschubförderung in Höhe von 10.000 Euro bedacht. Das Forscherteam widmet sich der global vorkommenden Belastung des Grundwassers mit Schwermetallen. Mithilfe einer „In-situ-Immobilisierung“, wobei synthetische Tonmineralien genutzt werden, entsteht ein „Sapsorber“, mit dem das Grundwasser gereinigt wird.

Der renommierte UMSICHT-Wissenschaftspreis wurde in diesem Jahr Dr. Pattarachai Srimuk verliehen, der als Postdoc am Leibniz-Institut für Neue Materialien in Saarbrücken beschäftigt ist. Den Preis erhielt Srimuk für seine Dissertation mit dem Thema „Sustainable water treatment and ion separation with battery materials: green engery meets blue water“ oder zu Deutsch „Nachhaltige Wasseraufbereitung und Ionentrennung mit Batteriematerialien: Grüne Energie trifft blaues Wasser“. Srimuk erklärt zum Hintergrund seiner Studie:

Der Wasserverbrauch steigt mit zunehmenden Wachstum der Weltbevölkerung. Parallel dazu verschärfen sich in vielen Ländern die Probleme in Bezug auf Zugang und Verfügbarkeit von Trinkwasser.

Dr. Pattarachai Srimuk // Preisträger

In diesem Kontext sind energieeffiziente Wasseraufbereitungstechnologien gefragt wie nie zuvor. Die Ergebnisse aus Srimuks Arbeit können somit einen wichtigen Beitrag für eine weltweite „Wasserwende“ leisten.

Als Journalist wurde Adrian Lobe für seinen Artikel „Cyberfossiler Kapitalismus“, erschienen in der Süddeutschen Zeitung, ausgezeichnet. Lobe ist als freier Autor unter anderem für die Berliner Zeitung, die Neue Zürcher Zeitung und die Süddeutsche Zeitung tätig und schreibt für das Wissenschaftsmagazin „Spektrum der Wissenschaft“ eine Kolumne. Sein ausgezeichneter Artikel befasst sich mit dem ökologischen Fußabdruck digitaler Maschinen. Die entstehenden Emissionen seien nicht zu unterschätzen.

In den seltensten Fällen dürfte beim Googeln der Gedanke an die negativen Umweltauswirkungen einer Suchanfrage präsent sein. Auch beim Streamen von Filmen ist einem nicht immer bewusst, dass im Hintergrund Rechenzentren laufen, die CO2 ausstoßen.

Adrian Lobe // Preisträger

Allen Gewinnerinnen und Gewinnern des UMSICHT-Wissenschaftspreises 2020 möchte die evo an dieser Stelle herzlich gratulieren und für ihren herausragenden wissenschaftlichen Beitrag an unserer Gesellschaft danken. Bitte machen Sie weiter so! Sie sind eine Bereicherung für alle von uns.

Künftigen Bewerberinnen und Bewerbern wünschen wir wiederum alles Gute, viel Erfolg bei Ihrer Arbeit und viel Glück!

Autor:
Sina Sitzmann s.sitzmann@evo-energie.de 0208-835 2960