// 24.11.2020

Großbaustelle in Osterfeld

Wie die Oberhausener Netzgesellschaft einen echten Baustellenriesen bezwang

Nachhaltigkeit
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Unser Auftrag

Für den Ausbau, die Wartung und Pflege unserer Gas-, Strom- und Fernwärmenetze Sorge zu tragen, ist für die Oberhausener Netzgesellschaft selbstverständlich. Die Planung, Umsetzung und Fertigstellung von Baumaßnahmen unterschiedlichster Art und Größe gehören für die Kolleginnen und Kollegen im Außendienst einfach dazu. Oft steckt ein immenser logistischer Planungsaufwand und großer Arbeitseinsatz hinter diesen Projekten. Vieles muss bedacht werden, was uns als Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt oftmals gar nicht klar ist. Zeit, aufzuklären und Licht ins Dunkle zu bringen.

Ein Riesen-Projekt

Im Herbst 2020 beschäftigt die Oberhausener Netzgesellschaft ein Projekt mit besonders großer Tragweite. „In die Baugrube hätte ein ganzes Einfamilienhaus gepasst“, steckt Guido Haarmann aus dem Gas- und Fernwärmeservice der Oberhausener Netzgesellschaft die Dimensionen des Projektes anschaulich ab. Die Baustelle in Osterfeld an der Vestischen Straße wies eine Fläche von 15 Meter mal sieben Meter auf sowie eine Tiefe von zwei Metern. Aufgrund einer Neuverlegung der nahegelegenen Kanalleitungen musste die Hauptleitung des Fernwärmenetzes, über das ganz Osterfeld Fernwärme bezieht, umgelegt werden. Dazu war eine sogenannte „Umbindung“ der Leitung nötig, in diesem Fall die u-förmige Umleitung der Hauptleitung. Die bestehende Leitung wurde vor 10 Jahren, um 2010 rum, verlegt.

In die Baugrube hätte ein ganzes Einfamilienhaus gepasst.

Guido Haarmann // Gas- und Fernwärmeservice

„Bei einem solchen Projekt ist es leider unvermeidlich, dass die Fernwärmeversorgung eine Zeit lang unterbrochen wird“, räumt Guido Haarmann ein. „Wir wissen genau, welche Umstände das den Menschen bereitet, noch dazu in der beginnenden Heizperiode, wenn es draußen kühler wird. Anders ist es aber schlichtweg nicht machbar. Daher sind wir auch immer bemüht, die Unterbrechung möglichst kurz zu halten und alle Betroffenen zeitnah zu informieren.“ So auch in diesem Fall: Nach zwei Tagen war der Spuk vorbei. Zudem wurden die Anwohnerinnen und Anwohner zwischenzeitlich, zum Beispiel in den Abendstunden, immer wieder zwischenversorgt. Ein kleiner Trost.

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Schnell und effizient

Es erstaunt wirklich, wie schnell die Baumaßnahme letztlich gelöst werden konnte. Sie dauerte gerade einmal fünf Wochen an, von der 35. bis zur 40. Kalenderwoche. Das ist enorm schnell. „Eben weil es sich um die Fernwärmehauptleitung handelte, war es uns wichtig, hier Gas zu geben. Um die Anwohnerinnen und Anwohner zu schonen und alles möglichst schnell abzuwickeln, haben wir andere Projekte, die weniger zeitkritisch waren, auch verschoben.“ Die möglichst schnelle Umsetzung war nicht nur der Netzgesellschaft wichtig, auch die WBO und die Bezirksregierung waren sich hier einig.

„Die enorme Größe der Baustelle war natürlich eine Herausforderung“, erinnert sich Guido Haarmann noch gut. „In der Regel sind unsere Baustellen etwa ein Zehntel so groß. Umso stolzer können alle Beteiligten sein, dass wir alles so schnell und vor allem reibungslos hinbekommen haben. Alle arbeiteten Hand in Hand, alle Teile fügten sich nahtlos zusammen.“ Das auch noch in der aktuellen Zeit zu meistern, wo Abstandsregelungen und die zu treffenden Schutz- und Hygienemaßnahmen die Arbeit zusätzlich erschweren, ist schon eine beachtliche Leistung.

Zu den Aufgaben der Oberhausener Netzgesellschaft gehörte vor allem die Vorbereitung der Fläche sowie das Abpumpen des Wassers aus den Leitungen. Zusammen arbeitete man weiterhin mit den Firmen Grethen GmbH & Co. KG für den Tiefbau und RWT-Jagdt für die Rohrtechnik.

Die enorme Größe der Baustelle war natürlich eine Herausforderung.

Guido Haarmann // Gas- und Fernwärmeservice

Der Baustellenablauf - ein Überblick

Was galt es konkret zu tun? Wir erklären Schritt für Schritt.

Zunächst musste in Zusammenarbeit mit der WBO und den beteiligten externen Firmen die Baustelle abgeschätzt werden, die benötigte Größe festgelegt und eine entsprechende Straßensperrung mit Umleitung veranlasst werden. Dann konnte die Firma Grethen mit den Tiefbauarbeiten beginnen, die Baugrube öffnen und das Erdreich ausheben. Im Anschluss bereitete die Firma Jagdt den sogenannten „U-Dehner“, also die Umleitung, vor. Um diesen einsetzen zu können, musste die Oberhausener Netzgesellschaft dann das Wasser aus der Leitung abpumpen und die Fernwärmeversorgung unterbrechen. Erst dann war der Schnitt und die Umbindung der Leitung möglich. Danach konnte die Baugrube von der WBO geschlossen werden.

Nicht einmal für den Bau einer Doppelhaushälfte müsste so eine Grube ausgeschachtet werden!

Guido Haarmann // Gas- und Fernwärmeservice

Fazit

„Wir sind schon stolz, wie wir das Ganze gelöst haben“, sagt Guido Haarmann mit einem Lächeln. „Alle Beteiligten können stolz sein.“ Dann lacht er. „Nicht einmal für den Bau einer Doppelhaushälfte müsste so eine Grube ausgeschachtet werden!“

Ich kann nur sagen: Ganz schön beeindruckend.

Autor:
Sina Sitzmann s.sitzmann@evo-energie.de 0208-835 2960