// 07.08.2020

EINE BACHELORARBEIT BEI DER EVO

Wie ist das eigentlich?

Wir in Oberhausen
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Ich möchte mich vorstellen

Mein Name ist Sophia Sprongl. Ich habe Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Energiesysteme an der Hochschule Ruhr West in unserer Nachbarstadt Bottrop studiert. So habe ich mir bereits während meines Studiums viel technisches, wirtschaftliches und rechtliches Fachwissen im Energiebereich aneignen können, was ich nun bei der Energieversorgung Oberhausen AG (evo) praxisbezogen einsetzen kann. Aber nun von vorne – wie bin ich zur evo gekommen?

Als sich mein Studium dem Ende neigte, ging es für mich zunächst einmal ins Praxissemester zu einem Essener Energieberatungsunternehmen, wo ich an vielen verschiedenen energiewirtschaftlichen Projekten mitarbeiten durfte. Unter anderem bin ich dadurch auf das Thema meiner Bachelorarbeit aufmerksam geworden. Nach dem erfolgreichen Einstieg in das Berufsleben gab es nun noch eine Hürde zu nehmen, um mein Studium final abzuschließen – die Bachelorarbeit. Mir lag sehr viel daran, eine praxisbezogene Abschlussarbeit zu verfassen, um weiterhin aktiv am Berufsleben teilnehmen zu können. Gleichzeitig könne ein Unternehmen von den gewonnenen Erkenntnissen profitieren. So nahm ich Kontakt mit der evo auf und schlug die für mich sehr interessante und brandaktuelle Post-EEG Problematik als Thema der Bachelorarbeit vor. Was das ist? Keine Sorge, ich erzähle Euch gleich mehr dazu. Die evo nahm meinen Vorschlag dankend an, da das Thema für sie ebenfalls präsent war und Handlungsbedarf bestand. So begann ich im Anschluss an mein Praxissemester Ende letzten Jahres mit meiner Arbeit bei der evo.

Post-EEG – was ist das?

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) trat im Jahr 2000 in Kraft und regelt unter anderem die Einspeisung sowie die Förderung von erneuerbaren Energien wie beispielsweise Photovoltaik. Für diesen Fall sind die Regelungen damals auf eine der erwarteten Lebensdauer von PV-Anlagen entsprechenden Laufzeit von 20 Jahren ausgelegt worden. Nun ist der Förderzeitraum für die ersten Photovoltaikanlagen nahezu um (01.01.2021).

Viele Anlagen sind jedoch weitere zehn Jahre betriebsfähig, so dass die Anlagenbetreiber ihre nun abgeschriebene Stromerzeugungsanlage gerne weiterhin betreiben möchten. Um dies umsetzen zu können, sind leider vom Gesetzgeber viele aus dem Förderauslauf resultierende Regeländerungen zu beachten, die für die Stromerzeuger häufig undurchsichtig erscheinen. Zudem muss sich die Frage gestellt werden, wie die Photovoltaikanlage zukünftig gewinnbringend eingesetzt werden kann. Genau auf diese Fragestellungen setzt meine verfasste Bachelorarbeit auf. Mein Ziel war es demnach, eine kundenorientierte Lösung für einen Post-EEG Weiterbetrieb zu entwickeln und der evo auf Basis des in Oberhausen vorhandenen Anlagenpotenzials sowie der am Markt bestehenden Lösungsansätze eine Handlungsempfehlung aussprechen zu können.

Wie lief die Arbeit ab?

Meine Bachelorarbeit habe ich im Vertrieb beziehungsweise in der Produktentwicklung verfasst, wo mir von Beginn an ein Mentor bei Fragen zur Seite stand. Mit ihm gemeinsam habe ich mich über vorangegangene unternehmensinterne Aktivitäten in Bezug auf das Post-EEG Thema informiert und anschließend meine entwickelte Gliederung abgestimmt.

Nun konnte es also losgehen. Ich begann mit der Recherche verschiedener Lösungsvariationen und verschaffte mir einen Überblick über das in Oberhausen vorhandene Anlagen- beziehungsweise Energiemengenpotenzial. In Kombination mit der vor längerer Zeit durchgeführten Kundenveranstaltung, zu welcher die betroffenen Anlagenbetreiber zur evo eingeladen worden sind, war es mir somit möglich, eine Beurteilung der einzelnen Geschäftsmodelle vorzunehmen. Dabei lag mein Hauptaugenmerk neben der Wirtschaftlichkeit vor allem auf dem Kundennutzen und somit der Frage: erfüllt diese Lösungsvariante die aus der Kundenveranstaltung hervorgegangenen Wünsche und Anforderungen und können zeitgleich alle Kundentypen in die Lösung eingebettet werden?

Aufgrund des in den ersten Jahren geringbleibenden Anlagenpotenzials musste diese Frage vorerst mit nein beantwortet werden. Durch die kostenintensive Implementierung konnten die Lösungen weder wirtschaftlich für den Kunden noch für die evo angeboten werden. Zudem waren die jeweiligen Lösungen nicht für alle Interessensgruppen attraktiv.

Und nun? Sollte die Handlungsempfehlung der Abschlussarbeit gegen den Einstieg in diesen neu aufkommenden Geschäftszweig ausgesprochen werden? Nein, nicht so voreilig – ich begann eine eigene Post-EEG Lösung zu entwerfen, die gezielt auf das Oberhausener Anlagenpotenzial sowie die Kundentypen abgestimmt ist. Schließlich versteht sich die evo als ganzheitlicher und erster Ansprechpartner rund um das Thema Energie und hat den Anspruch, ihren Kunden als kompetenter Lösungspartner zur Seite zu stehen. So entstand das evo-Photovoltaik-Paket.

Die Handlungsempfehlung

– das evo-Photovoltaik-Paket

Nachdem ich einen ersten Lösungsentwurf ausgearbeitet und mit meinem Mentor abgestimmt hatte, begann ich die Umsetzbarkeit mit den einzelnen Abteilungen sowie der Oberhausener Netzgesellschaft zu überprüfen. Dieser Teil war für mich äußerst spannend und vor allem sehr lehrreich, da ich in kurzer Zeit viele Einblicke in die unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche erhalten habe. Die Machbarkeit des Projekts wurde bestätigt und ich konnte meine Bachelorarbeit mit der Handlungsempfehlung für das evo-Photovoltaik-Paket finalisieren. Die wesentlichen Inhalte der entstehenden „rundum-sorglos“-Dienstleistung können wie folgt zusammengefasst werden:

  • Vor-Ort wird zunächst ein Anlagen-Check-Up von unserem PV-Expertenteam durchgeführt, so dass der Kunde individuell nach dem Anlagenzustand beraten werden kann.
  • Entscheidet sich der Kunde für einen Weiterbetrieb, so wird die notwendige Zählerumrüstung vorgenommen. Zusätzlich besteht zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit die Möglichkeit, die Anlage auf Eigenverbrauch umzustellen. Beide Dienstleistungen werden von der evo erbracht.
  • Für den legalen Weiterbetrieb steht ein Stromabnahmevertrag für die (Überschuss-) Einspeisung zur Verfügung, der in Verbindung mit dem Strombezugsvertrag abgeschlossen werden kann. Das bedeutet, dass der Strom, den der Anlagenbetreiber nicht selbstverbraucht, an die evo veräußert wird. Diese wiederum vergütet die erworbene Energiemenge.
  • Möchte der Kunde seinen Eigenverbrauch weiter erhöhen und sich zugleich unabhängiger von steigenden Strompreisen machen, besteht die Möglichkeit, die Anlage um einen Batteriespeicher und/oder (falls ein Elektrofahrzeug im Haushalt vorhanden ist) eine Wallbox zu ergänzen. Hierzu berät unser Expertenteam während des vor-Ort Termins.

So bleibt es letztendlich dem Kunden überlassen, inwieweit und mit welchem Investitionsvolumen er seine PV-Anlage umrüsten möchte. Zeitgleich werden mit dieser Wahlmöglichkeit alle Kundentypen in die Lösung einbezogen.

Zuletzt stellte ich diese Ergebnisse in einer Power-Point Präsentation in einer Abteilungsleiterrunde vor, was zugleich eine super Übung für das anstehende Kolloquium war.

Last, but not least:

Danksagung

An dieser Stelle möchte ich nochmals die Gelegenheit nutzen, um mich für die sehr lehrreiche und spannende Zeit zu bedanken. Danke an alle, die mich währenddessen unterstützt und mir bei offenen Fragen weitergeholfen haben. Vor allem aber möchte ich mich jedoch bei meinem Mentoren Herrn David Stein bedanken, der mir stets mit Rat und Tat zur Seite stand und immer ein offenes Ohr für mich hatte.

Die Bachelorarbeit war ein voller Erfolg – sowohl im Unternehmen als auch an der Hochschule. Ich habe mich zu jeder Zeit gut bei der evo aufgehoben gefühlt und würde jedem empfehlen, seine Abschlussarbeit bei bestehender Möglichkeit hier zu verfassen. So profitiert nicht nur Ihr davon, sondern auch im besten Fall Euer Unternehmen.

Wie geht es nun weiter?

Nachdem ich mein Bachelorstudium mit der Abschlussarbeit und dem anschließenden Kolloquium erfolgreich beendet habe, bin ich aktuell weiterhin in der Produktentwicklung bei der evo beschäftigt, um unter anderem an der Projektumsetzung der Post-EEG Lösung mitzuwirken, so dass den ersten betroffenen Anlagenbetreibern pünktlich zum Post-EEG Start am 01.01.2021 das geplante Energiedienstleistungspaket angeboten werden kann. Der Anlagen-Check-Up soll hingegen bereits im Herbst anlaufen.

Zusätzlich ist eine erneute Kundenveranstaltung geplant, zu welcher die betroffenen Anlagenbetreiber eingeladen werden sollen, um ihnen die Lösung vorab im Detail zu präsentieren. Nähere Informationen bezüglich des Termins werden folgen. Wir hoffen auch in „Coronazeiten“ auf eine erfolgreiche Durchführung dieser Veranstaltung und bemühen uns aktuell um eine bestmögliche Organisation.

Autor:
Sophia Sprongl s.sprongl@evo-energie.de