// 11.10.2024

Smart Meter - der intelligente Stromzähler

Ratgeber
Ein Bild eines digitalen Stromzählers.
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Stromzähler haben sich in den vergangenen Jahren grundlegend weiterentwickelt; inzwischen haben Smart Meter mechanische Stromzähler abgelöst. Die intelligenten Stromzähler bieten Ihnen zahlreiche neue Möglichkeiten, Ihren Energieverbrauch besser zu verstehen und zu optimieren. Doch was genau steckt hinter dieser Technologie und wie können Sie davon profitieren? Im Folgenden geben wir Ihnen einen umfassenden Überblick über die Funktionen, Vorteile und möglichen Herausforderungen von Smart Metern.


Was genau ist ein Smart Meter?

 

Ein Smart Meter ist ein digitaler Stromzähler, der den Energieverbrauch in Ihrem Haushalt erfasst und diese Daten über ein angeschlossenes Gateway an Ihren Netzbetreiber und Stromanbieter übermittelt. Auf Basis dieser Daten ist eine detaillierte Analyse möglich. Sie können damit Ihren Energieverbrauch besser nachvollziehen und gezielt optimieren. Das Smart Meter Gateway (SMGW) dient als sichere Kommunikationsschnittstelle. Anders als beim herkömmlichen Stromzähler oder digitalen Zählern ohne Gateway sorgt ein Smart Meter automatisch dafür, dass die erfassten Daten an den Stromanbieter übermittelt werden. Dies geschieht in verschlüsselter Form.

Funktionen des Smart Meters

 

Ein Smart Meter erfüllt mehrere wichtige Funktionen, die beim Energiemanagement helfen. Die gesammelten Messwerte werden aus dem Smart Meter ausgelesen, sodass Sie die Daten des Stromzählers genau analysieren können. Dazu stellen viele Stromanbieter und Messstellenbetreiber für ihre Smart Meter spezielle Apps oder Portale zur Verfügung. Sie zeigen etwa Ihren aktuellen Stromverbrauch sowie die verbrauchte Energie über bestimmte Zeiträume an (z.B. täglich, wöchentlich, monatlich).

 

Der Sinn des intelligente Messsystems

 

Eine intelligente Messeinrichtung wie der Smart Meter (Kombination aus Zähler und Gateway) hat den Zweck, den Energieverbrauch effizienter und transparenter zu gestalten. So können Sie etwa Verbräuche auf Zeiten verschieben, zu denen die Energie günstiger ist oder überschüssige Energie aus der PV-Anlage zur Verfügung steht. Das spart Zeit, Geld, schont die Umwelt und fördert einen bewussteren Umgang mit Energie.

 

Datenübertragung des Smart Meters

 

Ein Smart Meter erfasst kontinuierlich Daten über Ihren Stromverbrauch und überträgt diese in kurzen Intervallen verschlüsselt an Ihren Stromanbieter und Netzbetreiber. Das Gerät übernimmt die Aufgabe den Zählerstand mitzuteilen, sodass Sie keinen Termin mehr verpassen. Die Daten werden beim Stromanbieter auf Richtigkeit und Vollständigkeit überprüft und zentral abgelegt. Auf Basis der Daten lassen sich unter anderem Tarife optimieren und Lastenprognosen erstellen. Diese helfen, den zukünftigen Strombedarf abzuschätzen. So kann der Netzbetreiber die Netzstabilität weiter verbessern.
Dritte können aufgrund der Verschlüsselung nicht auf Ihre Daten zugreifen und Rückschlüsse ziehen, ob Sie zu Hause oder im Urlaub sind. 

 

Der Unterschied zum Ferraris-Zähler und digitalen Stromzähler

 

Ein Ferraris-Zähler ist der klassische mechanische Stromzähler, der durch eine rotierende Scheibe den Gesamtverbrauch misst. Diese Zählerart erfordert manuelles Ablesen und kann keine Daten übertragen. Ein digitaler Stromzähler ist eine Weiterentwicklung des Ferraris-Zählers und wird auch als moderne Messeinrichtung bezeichnet. SIe misst den Verbauch elektronisch und ist in der Lage, ihn detaillierter aufzuschlüsseln, übermittelt und empfängt aber keine Daten. Die Ablesung erfolgt in aller Regel manuell. Ein Smart Meter, also die Kombination aus einem digitalen Stromzähler und einem Gateway, fungiert als vollautomatischer Stromzähler und geht einen entscheidenden Schritt weiter: Er überträgt die Verbrauchsdaten automatisch an den Stromanbieter und den Netzbetreiber und beitet zusätzliche Funktionen wie Energiemonitoring über ein Webportal.


Intelligente Stromzähler - der Wandel bis 2032

 

Bis 2032 sollen digitale Stromzähler, also moderne Messeinrichtungen, in Deutschland flächendeckend eingebaut werden. Die intelligenten Smart Meter hingegen sind nicht für alle, sondern nur für bestimmte Verbrauchsstellen vorgesehen.
Die gesetzliche Grundlage findet sich im Messstellenbetriebsgesetz (MsbG), welches 2016 im Rahmen des Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende eingeführt wurde. 

 

Wen die Pflicht eines Smart Meter betrifft

 

Für bestimmte Haushalte besteht eine Smart-Meter-Pflicht. Je nachdem, welche Voraussetzungen erfüllt sind, müssen Sie als Hausbesitzer bis zu einem bestimmten Zeitpunkt auf ein intelligentes Messsystem umsteige. Wir haben den gesetzlichen Fahrplan für Sie kompakt zusammengefasst:

Voraussetzung Zeitpunkt des Einbaus eines Smart Meters
jährlicher Stromverbrauch zwischen 6.000 und 100.000 Kilowattstunden ab 2025 verpflichtend, bis 2030 flächendeckend umgesetzt
Betrieb einer Photovoltaik-Anlage mit sieben bis 100 Kilowatt installierter Leistung ab 2025 verpflichtend, bis 2030 flächendeckend umgesetzt
jährlicher Stromverbauch von mehr als 100.000 Kilowattstunden ab 2028 verpflichtend, bis 2032 flächendeckend umgesetzt
Betrieb einer Photovoltaik-Anlage mit mehr als 100 Kilowatt installierter Leistung ab 2028 verpflichtend, bis 2032 flächendeckend umgesetzt
jährlicher Stromverbrauch von weniger als 6.000 Kilowattstunden optionaler Rollout auf Veranlassung des Messstellenbetreibers oder auf Wunsch des Kunden
Betrieb einer Photovoltaik-Anlage mit weniger als sieben Kilowatt installierter Leistung optionaler Rollout auf Veranlassung des Messstellenbetreibers oder auf Wunsch des Kunden

 

Einbau und Kosten eines Smart Meters

 

Die Technik wird vom Messstellenbetreiber installiert und die Kosten für einen Smart Meter werden zum größten Teil vom Netzbetreiber getragen. Für ein intelligentes Messsystem entstehen, genauso wie für moderne Messeinrichtungen, Kosten, die zwischen Netzbetreiber und Verbraucher aufgeteilt werden. Dabei werden abhängig vom Stromverbrauch und ggf. von der Leistung der Photovoltaikanlage, Wärmepumpe oder E-Ladestation Kosten zwischen 20 und 120 Euro jährlich fällig. 
Diese Kosten können sich erhöhen, wenn der Einbau des Smart Meters ausdrücklich vom Verbraucher gewünscht wird, obwohl keine Verpflichtung besteht. 


Vorteile und Nachteile eines Smart Meters im Überblick

 

Vorteile eines Smart Meters

 

  • transparente Überwachung des Stromverbrauchs
  • Energieeinsparpotenziale werden erkennbar
  • einfache Handhabung per Stromverbrauch App möglich
  • Unterstützung von Smart Grids (intelligente Stromnetze)
  • automatische Ablesung, Abrechnung und präzise Abschlagsermittlung
  • Kostenersparnis durch Optimierung des individuellen Verbrauchsverhaltens oder intelligente, dynamische Tarife

 

Nachteile des Smart Meters

 

  • Datenschutzbedenken: grundsätzliche Gefahr des Angriffs durch Personen mit kriminellen Absichten
  • zusätzliche Kosten bei Altbauten, da hier möglicherweise ein neuer Zählerschrank eingebaut werden muss

Häufige Fragen

 

Wann brauchen Sie einen Smart Meter?

 

Ein Smart Meter ist erforderlich, wenn Sie mindestens 6.000 Kilowttstunden Strom jährlich verbrauchen oder eine Photovoltaik-Anlage mit mindestens sieben Kilowatt installierter Leistung betreiben. Der Zeitpunkt des Einbaus richtet sich dabei nach dem gesetzlichen Rolloutfahrplan der Bundesregierung.

 

Was kostet ein Smart Meter monatlich?

 

Der Gesetzgeber hat sogenannte Preisobergrenzen für Anschlussnutzer festgelegt, die sich nach dem jährlichen Stromverbrauch bzw. dem erzeugten Strom richten. Nutzer, die zwischen 6.000 und 10.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr verbrauchen, müssen jährlich mit Kosten in Höhe von 20 Euro rechnen. Das Gleiche gilt für Erzeuger mit Anlagen mit sieben bis 15 Kilowatt installierter Leistung.

 

Verbrauchen Smart Meter auch Strom und müssen Kunden diesen Stromverbrauch bezahlen?

 

Ja, Smart Meter verbauchen eine geringe Menge Strom. Dieser Eigenverbrauch wird jedoch nicht mitgezählt und die Kosten dafür dürfen nicht dem Kunden in Rechnung gestellt werden.

 

Welche Informationen werden auf einem Smart Meter angezeigt?

 

Grundsätzlich werden auf dem intelligenten Messsystem die gleichen Daten abgelesen wie auf einem herkömmlichen Stromzähler. Nach Eingabe der Geräte-PIN ist es möglich, historische Daten sowie Daten zur aktuellen Leistung einzusehen. Weiter Daten sind nicht ablesbar.