// 26.04.2022

evo lud zur jährlichen Bilanz-Pressekonferenz in den Gasometer

Der Pressetermin, in dem das Geschäftsjahr 2021, die zukünftige Entwicklung der evo und aktuelle Projekte thematisiert wurden, fand in diesem Jahr im Gasometer statt.

Wir in Oberhausen
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Zahlen, Daten, Fakten – sowie laufende Projekte – präsentierten Hartmut Gieske, kaufmännischer Vorstand der Energieversorgung Oberhausen AG (evo), und Christian Basler, technischer Vorstand, bei der diesjährigen Bilanz-Pressekonferenz.

Als eindrucksvolle Kulisse wählte die evo in diesem Jahr den Gasometer Oberhausen. „Wir beide – Gasometer und evo – sind sozusagen die ‚alten Hasen‘ in Oberhausen“, eröffneten Hartmut Gieske und Jeanette Schmitz, Geschäftsführerin des Gasometers, die Pressekonferenz. „Wir beide gehören traditionell zu unserer Stadt und füllen diese Rolle mit Leidenschaft aus.“

 „Was uns außerdem verbindet, ist unsere Verantwortung für eine gelingende Klimawende in Oberhausen. Hier fühlen sich Gasometer und evo gleichermaßen verpflichtet“, stellte Christian Basler außerdem heraus. „Zum Jahresende wird die evo erstmalig einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen.“

Da am kommenden Samstag, 30. April 2022, von 10 bis 18 Uhr, der große evo-Familientag am Gasometer stattfindet, lag die Wahl der diesjährigen Location eigentlich auf der Hand: „Wir freuen uns auf viele Besucherinnen und Besucher und versprechen: Für jeden ist am Samstag etwas dabei! Es gibt ein tolles Familienprogramm, viele Mitmach-Aktionen für die kleinen Gäste und Informationen für ein grüneres Leben “, erklärte Sabine Benter, Pressesprecherin und Leiterin des Kundenservice bei der evo. „Unser Familientag sollte eigentlich schon im letzten Jahr – in unserem Jubiläumsjahr – stattfinden. Zur Erinnerung: Wir haben 120 Jahre Stromversorgung in Oberhausen und 50 Jahre evo gefeiert. Corona hat unser Familienfest – unser Dankeschön an die Stadt – aber leider verhindert, deshalb haben wir verschoben.“

Das Fest ist für alle Gäste kostenlos. Alle Besucherinnen und Besucher aus Oberhausen sowie Kundinnen und Kunden der evo können außerdem die Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ zum Sonderpreis von 5 Euro erleben.

Aktuelle Projekte

Change22 – die bislang größte Umstrukturierung der evo – war zur Bilanz-Pressekonferenz 2021 gerade gestartet.

„Mit Change22 strukturieren wir die evo – und auch die Oberhausener Netzgesellschaft – umfassend um. Alle Bereiche, alle Querschnitts-Funktionen und auch alle Ebenen sind betroffen. Eine wesentliche Aufgabe ist es, zusammenhängende Prozesse in wenigen, übergeordneten Bereiche zu bündeln und so klare Verantwortlichkeiten zu schaffen. Dabei spielt auch das Thema

Führung eine große Rolle: Wir haben in Zukunft deutlich weniger Führungskräfte – etwa zwei Drittel im Vergleich zum heutigen Stand. Viele Kolleginnen und Kollegen wechseln in die Rolle der Fachexpertin oder des Fachexperten – ohne finanzielle Einbußen natürlich. Aber auch hier wollen wir schlanker werden und die unterschiedlichen Kompetenzen der Kolleginnen und Kollegen bestmöglich einsetzen.“

Nach einem Jahr stellte Hartmut Gieske ein Zwischenfazit im Change-Prozess auf. „Unser Kundenservice ist am weitesten im Veränderungs-Prozess vorangeschritten. Hier sind nun alle Prozesse von Beratung, über die Zähler-Ablesung bis hin zur Abrechnung in einem Bereich gebündelt.“

Besonders stolz berichtete Hartmut Gieske außerdem von der Oberhausen Crowd. In 47 erfolgreichen Projekten sind bislang über 330.000 Euro von knapp 4.000 Unterstützerinnen und Unterstützern gespendet worden. Gefördert wurden dabei Vereine, Kultur und Jugendarbeit, aber auch Schicksalsschläge von Einzelpersonen wurden aufgefangen.

„Ich gebe ehrlich zu, ich hatte im Oktober 2019 bei der Einführung der Oberhausen Crowd noch Zweifel. Aber die Oberhausen Crowd hat sich als voller Erfolg für die evo und für Oberhausen herausgestellt“, lobte Hartmut Gieske den Erfolg der Crowdfunding-Plattform. „Nicht zuletzt das Crowd-Projekt für unsere Partnerstadt Saporishja ist ein Beispiel dafür, was die Oberhausen Crowd bewegen kann. Hier sind in kurzer Zeit über 64.000 Euro zusammengekommen.“ In Zukunft soll das Crowdfunding das „reguläre Sponsoring“ ablösen. Bis dahin werden bestehende Sponsoring-Verträge selbstverständlich eingehalten.

Neu bei der evo ist auch der kostenlose Rasmus Kids Club, für alle Kunden-Kinder von null bis zehn Jahren. Mitglieder erhalten ein Begrüßungspaket und Geburtstagspost, kleine Geschenke bei evo-Veranstaltungen und können die Rasmus-Hüpfburg für den Kindergeburtstag gewinnen.

Zur Bilanz der evo

Im Jahr 2021 erwirtschaftete die evo 11,4 Millionen Euro und erreichte damit ihr gesetztes Ziel für die Gewinnabführung. In 2020 dagegen konnte die evo die 11 Millionen Euro an ihre Anteilseigner nicht vollständig abführen. „Auch hier ist der Change-Prozess bereits in unseren Zahlen sichtbar. Außerdem ist es wichtig, dass jetzt in Bezug auf die KSBG-Steag eine Null in unseren Büchern steht.“, erklärte Hartmut Gieske das Ergebnis.

„Im Bereich Strom hat es im vergangenen Jahr einen Absatzrückgang von rund 2,6 Prozent gegeben. Der Erdgasabsatz ist um 10,3 Prozent, der Absatz von Fernwärme um 16,9 Prozent gestiegen“, ergänzte Christian Basler die Zahlen. „Mit den beiden neuen KWK-Projekten in Alt-Oberhausen und Sterkrade produzieren wird dezentral Strom für 16.000 und Fernwärme für 11.000 Haushalte. Dank zukunftsweisender Technologie, die bereits für die Umstellung auf Wasserstoff ausgerüstet ist, haben wir rund 10.000 Tonnen CO2 eingespart.“

Fest steht jedoch schon jetzt: Das Ergebnis von 2021 wird die evo 2022 nicht erreichen. Grund ist die weltweite Energiekrise, die sich durch den Krieg in der Ukraine zuspitzt.

Prognose

„Wir analysieren die wirtschaftliche Lage kontinuierlich und genau“, versicherte Christian Basler. „Fakt ist aber auch, dass die weiteren wirtschaftlichen Auswirkungen kaum noch vorhersehbar sind. Wir befinden uns in einer noch nie da gewesenen Ausnahmesituation. Unser Ziel war schon immer – und bleibt auch weiterhin – die sichere Versorgung mit Strom, Gas und Wärme, immer unter den Gesichtspunkten größtmöglicher Nachhaltigkeit und Finanzierbarkeit. Dabei ist es unsere Strategie, langfristig Energie zu beschaffen. Doch auch mit unserer vorausschauenden Planung können wir uns der aktuellen Lage nicht entziehen. Die Preisanpassung ab Juni war daher unumgänglich und auch weitere Erhöhungen sind im Herbst möglich, wenn sich die Situation weiter zuspitzt.“

Die Arbeitspreise für Strom werden in der Grundversorgung für Bestandskundinnen und -kunden und für Kundinnen und Kunden in TOB-Sonderverträgen um 2,38 Cent brutto pro Kilowattstunde erhöht. Bei Gas sind es 1,79 Cent. Der Grundpreis bleibt in beiden Sparten stabil. Viele Kundinnen und Kunden, die eine Preisgarantie bis Jahresende 2022 bzw. 2023 abgeschlossen haben, sind von der Preisanpassung nicht betroffen. Die Senkung der EEG-Umlage von 3,723 Cent pro Kilowattstunde auf null durch die Bundesregierung wird an die Kundinnen und Kunden eins zu eins weitergegeben, was die Preissteigerung etwas abmildert. Das ist von der Preiskalkulation der evo jedoch unabhängig zu sehen.

„Durch die Krisenlage haben sich insbesondere die Preise für Gas an den Energiemärkten vervielfacht. Hinzu kommt die Gefahr eines Import-Stopps für russisches Gas. Da ein Großteil des Erdgases aus Russland stammt, wäre diese Entwicklung fatal“, ordnete Christian Basler die Lage ein. „Wir befinden uns aktuell in der Frühwarnstufe im dreistufigen Gas-Notfallplan. Kommt es zu einem Lieferstopp aus Russland, muss Stufe 3, die Notfallstufe, ausgerufen werden. Denn dann muss großflächig umverteilt werden. In diesem Fall reguliert die Bundesnetzagentur die Verteilung der Energie, die noch zur Verfügung steht.“

„Nach heutiger Prognose, verlieren wir trotz Preisanpassung 13,6 Millionen Euro“, schlussfolgerte Hartmut Gieske. „Das würde bedeuten, dass wir mit einem Defizit von 6,8 Millionen Euro abschließen. Das gilt es in jedem Fall zu verhindern! Denn wir tragen Verantwortung für Oberhausen, unsere Wirtschaft und die hier lebenden Menschen. Auch deshalb wollen wir für die Notwendigkeit der Preisanpassung sensibilisieren: Wir müssen diese Last gemeinsam tragen und unter allen aufteilen – wir müssen wohl oder übel zusammen durch die Krise“, ergänzte Hartmut Gieske außerdem.

 

Für Hartmut Gieske war es voraussichtlich die letzte Bilanz-Pressekonferenz – zum 31. Dezember 2022 wird er die evo verlassen und in den Ruhestand gehen. „Daher ist mir auch der Change-Prozess so wichtig. Ich möchte meinem Nachfolger eine zukunftssichere und bestmöglich aufgestellte evo übergeben. Mit den großen Risiken, die auf meinen Nachfolger zukommen, hat niemand gerechnet.“

Autor:
Sabine Benter Pressesprecherin s.benter@evo-energie.de 0208-835 2299