// 28.12.2021

Heizkosten sparen - 10 Tipps von der evo

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Heizkosten sparen ist im Angesicht ständig steigender Energiepreise eine wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung. Zudem bedeutet der bewusste Umgang mit Heizenergie auch, die Umwelt zu schonen. Denn wer richtig heizt, spart nicht nur Energie und Geld, sondern reduziert aktiv die Umweltbelastung. Der Beitrag liefert 10 Tipps zum Heizkosten sparen.


Wie lassen sich Heizkosten sparen? Mit diesen einfachen Tipps gelingt es

Die folgenden 10 Tipps verschaffen einen Überblick über die effektivsten Möglichkeiten, Energie zu sparen. Die meisten Tipps gelten für Mieter und für Eigentümer. Jeder Haushalt kann Heizkosten senken und Energie in einer Mietwohnung oder im Wohneigentum, in einem Altbau oder einer modernen Immobilie sparen.

  • Tipp 1: Thermostat richtig einstellen

Bei einem klassischen Thermostat mit 5 Stufen entspricht Stufe 1 etwa 12 Grad Celsius. Pro Stufe kommen 4 Grad dazu, sodass Stufe 5 rund 28 Grad entspricht.  Im Schlafzimmer und Flur reicht eine Temperatur  zwischen 16 und 18 Grad, im Wohnzimmer sind 20 Grad, im Bad 22 Grad empfehlenswert. Programmierbare Thermostate helfen dabei, Heizkosten zu sparen. Elektronische Thermostate lassen sich minutengenau einstellen und sogar tageweise individuell steuern.

 

  • Tipp 2: Türen zu weniger beheizten Zimmer schließen

Sind Räume ungenutzt und wenig beheizt, schließen Sie die Tür. So kühlen angrenzende und beheizte Räume nicht aus und die kühlen Zimmer wärmen sich nicht unnötig auf.

 

  • Tipp 3: Heizkörper nicht zustellen

Heizkörper können ihre Arbeit nur tun, wenn Lüftungsschlitze nicht verdeckt und die Oberflächen nicht zugestellt sind. Lassen Sie die Heizung nach Möglichkeit frei. Verzichten Sie etwa auf schwere Vorhänge und Heizkörperverkleidungen, beides hält die warme Luft zurück.

 

  • Tipp 4: Heizkörper regelmäßig entlüften

Hören Sie Gluckern im Heizkörper, ist Luft im Heizsystem. Die Luft verhindert eine gleichmäßige Zirkulation des Wassers im Heizkreislauf, zudem schränkt sie die Heizleistung ein. Unterm Strich verbrauchen Sie mehr Gas. Prüfen Sie die Heizung regelmäßig auf Gluckergeräusche und entlüften Sie sie mithilfe eines einfachen Entlüfterschlüssel.

 

  • Tipp 5: Richtig Lüften

Richtiges Lüften dient dazu, verbrauchte Luft schnellstmöglich gegen frische Luft auszutauschen, ohne dass die Wände innen auskühlen.  Dies würde Kondenswasserbildung begünstigen. Das ist auch der Grund, warum Lüften mit gekipptem Fenster kritisch ist: An den kalten Fensterwangen schlägt sich nach dem Schließen der Fenster die feuchtwarme Luft nieder, was zu Schimmel führen kann. Als Faustregel gilt in der kalten Jahreszeit mehrfach täglich für wenige Minuten Stoßlüften statt Fenster lange auf Kipp zu setzen. Die frische, kalte Luft erwärmt sich rasch, die Raumtemperatur steigt sehr schnell wieder an. Damit lässt sich viel Energie einsparen.

 

  • Tipp 6: Heizung bei Abwesenheit kleiner stellen

Die Heizung bei Abwesenheiten kleiner einzustellen spart Energie sowie Geld und schont die Umwelt. Jedes Grad weniger bedeutet eine Ersparnis von durchschnittlich 6 Prozent Heizkosten. Außerdem können Sie bis zu 260 Kilogramm CO₂ jährlich vermeiden, wenn Sie die Temperatur in Ihrer Wohnung um ein Grad herunterdrehen. Grundsätzlich gilt bei längeren Abwesenheiten im Alltag, wie beispielsweise während der Arbeit außer Haus, die Temperatur zu senken. Gleiches gilt für den Urlaub. 

 

  • Tipp 7: Heizungsanlage warten und richtig einstellen

Ein ungenau arbeitender Brenner erhöht den Energieverbrauch, sodass sich die Ausgaben für den Heizungsmonteur rechnen. Eine regelmäßig gewartete Heizungsanlage birgt ein Energiesparpotenzial von 5 %. Zusätzlich können Sie die Einstellung der Heizung an Ihren Bedarf anpassen. Dies funktioniert mit der Zeitsteuerung. Die meisten Heizungsanlagen bieten die Möglichkeit vorübergehende Absenkzeiten einzustellen. Dies ist z. B. nachts oder tagsüber  während der Arbeit sinnvoll. Im Sommer lässt sich die Heizungsanlage auf reinen Warmwasserbetrieb umschalten, der Heizbetrieb wird im Sommer nicht benötigt. Sparen können Sie dennoch, denn die Heizung wärmt auch das Wasser für Dusche und Bad auf. Nutzen Sie einen Sparduschkopf und reduzieren Sie den Wasserverbrauch um 40 bis 60 Prozent, dann sparen Sie durch den geringeren Warmwasserverbrauch ebenfalls Energie.

Sie sparen noch mehr Energie, wenn Sie einen günstigen Stromtarif nutzen, um eine Wärmepumpe oder Nachtspeicherheizung damit zu betreiben. Die verbrauchten Kilowattstunden werden gesondert in einem speziellen Tarif abgerechnet.

 

  • Tipp 8: Heizungsrohre dämmen

Die Oberfläche von Heizungsrohren verliert viel Wärme. Eine Schaumstoffummantelung zur Dämmung von Rohren, die etwa durch den Keller verlaufen, spart bis zu 8 Prozent Heizenergie.

 

  • Tipp 9: Fenster und Türen abdichten

Über undichte Fenster und Türen geht bis zu 30 % Energie verloren. Sauber abgedichtete Fenster und Türen senken den Verlust. Dichtungen und Zugluftstopper sind günstig und bringen einen spür- und messbaren Effekt.

 

  • Tipp 10: Rollladenkästen dämmen

Ungedämmte Rollladenkästen sind eine Schwachstelle, die sich leicht beseitigen lässt. Weiche Dämmmatten sind geeignet, um eine nachträgliche Isolierung herzustellen.

 


Häufige Fragen zum Heizen

Sollte man die Heizung immer anlassen?

Ob eine Heizung immer laufen sollte oder nicht, hängt von der Art der Heizung und den Räumen ab. Selten genutzte Räume sollten im Winter nicht kälter als 15 Grad werden, weil andernfalls Schimmel droht.  Somit ist es ratsam, das Thermostat auf 2 zu stellen. Es bietet sich zudem an, die Heizung bei Abwesenheiten herunterzuregeln. Komplett abschalten ist allerdings kontraproduktiv, weil das erneute Aufheizen der Räume mehr Energie in Anspruch nimmt, als wenn eine Temperatur konstant auf einem Level gehalten wird.

Wann verbraucht die Heizung am meisten?

Der Heizenergieverbrauch ist dann am höchsten, wenn die Heizung voll aufgedreht wird, um einen Raum vermeintlich schneller aufzuheizen. Ist die subjektive Wohlfühltemperatur erreicht, wird das Thermostat wieder zurückgestellt. Dabei verpufft die bereitgestellte, jedoch nicht abgerufene Wärme sinnlos. Intelligente Thermostate helfen dabei, den Aufheizprozess effizient zu steuern.

Ist es sinnvoll die Heizung nachts auszustellen?

Nein, die Heizung sollte nachts niedriger eingestellt, jedoch nicht komplett abgeschaltet werden.

Welche Temperatur bei Stufe 3?

Stufe 3 entspricht einer Temperatur von ca. 20 Grad Celsius.

Was kostet 1 Grad mehr?

Jedes Grad mehr kostet über das Jahr gesehen ca. 6 Prozent mehr Heizenergie.

Ist eine Fußbodenheizung sparsamer?

Optimal eingestellte Fußbodenheizungen arbeiten effizienter als Heizkörper, da sie eine niedrigere Vorlauftemperatur benötigen. Sie verbrauchen im Betrieb weniger Energie. Allerdings sind sie träge und brauchen viel mehr Zeit, um einen ausgekühlten Raum aufzuwärmen. Sofern Sie zusätzliche Heizquellen wie etwa einen Kaminofen nutzen, können Sie auf unerwartete Kälteeinbrüche dennoch flexibel reagieren und müssen nicht frieren. Die Investition zur Installation einer Fußbodenheizung ist im Vergleich zu Heizkörpern teurer, da die Dämmung des Bodens mit einkalkuliert werden muss.

Wo geht die meiste Wärme im Haus verloren?

Die meiste Wärme geht über die Wände (ca. 30 %), das Dach (ca. 21 %) und über ineffizient arbeitende Heizungen (14 %) verloren. Danach folgen Fenster bzw. Türen (12 %), falsches Lüften (12 %) und ungedämmte Keller (11 %).