// 06.05.2021

evo lud zur großen Bilanz-Pressekonferenz

Im Pressegespräch wurden die Unternehmenszahlen, laufende Projekte sowie Pläne für die Zukunft ausführlich besprochen.

Wir in Oberhausen
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Nachdem die letzte Bilanz-Pressekonferenz der Energieversorgung Oberhausen AG (evo) im Jahr 2019 auf dem Förderturm der ehemaligen Koksbatterie, dem heutigen Aussichtsturm auf dem OLGA-Gelände, stattgefunden hatte, wurde sich auch für die diesjährige Konferenz etwas Besonders überlegt: Der Vortrag der evo-Vorstände orientierte sich an einem Rundgang über das evo-Gelände an der Danziger Straße, vorbei an den vielen aktuellen und spannenden Projekten – dem gerade ans Netz gegangenen Gasmotoren-Kraftwerk, der kürzlich begrünten Fassade der Hauptverwaltung, vorbei an der historischen Kraftwerksfassade, wo gegenüber demnächst eine Bienenwiese erblüht, bis zum neu gestalteten Kundenzentrum.

„Wetterbedingt konnten wir den geplanten Spaziergang über das Gelände dann leider nicht vornehmen, das wäre zu gefährlich gewesen. Daher mussten wir kurzfristig ins Kundenzentrum ausweichen – selbstverständlich corona-konform mit Abstand, Maske und eingeschalteter Lüftung“, erklärte Sabine Benter, Pressesprecherin der evo. „Wir haben aber gut improvisiert. Der Rundgang hat sich durch den Vortrag der Vorstände vor dem geistigen Auge abgespielt.“

Im Kundenzentrum standen Hartmut Gieske, kaufmännischer Vorstand, und Christian Basler, technischer Vorstand, der Presse Rede und Antwort. Für Herrn Basler, der zum Jahreswechsel Bernd Homberg nachfolgte, war es die erste Bilanz-PK.

In seinem Bericht stellte Christian Basler das neue Gasmotoren-Kraftwerk der evo vor – dieses ist seit letztem Freitag (30.04.21) in Betrieb. Hier werden nun – dank Kraft-Wärme-Kopplung – bis zu 9 Megawatt elektrische sowie 9,5 Megawatt thermische Leistung erzeugt. Das entspricht einer Versorgung von 10.000 Haushalten mit Strom und weiteren 5.500 mit Wärme.12 Millionen Euro wurden in das Projekt investiert, um Oberhausen auch zukünftig mit Strom und Wärme zuverlässig zu versorgen. Zudem erhält das Projekt verteilt über die nächsten ca. 8,5 Jahre eine Förderung auf Basis des „Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes“ – KWKG –von rund 10 Millionen Euro. Die Bauzeit betrug 11 Monate, rund 15 Monate vergingen insgesamt bis zur Inbetriebnahme des Kraftwerks.

Mit Bezug auf die sanierte evo-Hauptverwaltung erklärte Christian Basler die große Bedeutung des „Living Gardens“ an der Seitenfassade für das Mikroklima der Stadt. „Unser Einsatz zur Klimaverbesserung und zur Erreichung der bundesweiten Klimaziele ist uns bei der evo ein sehr großes Anliegen“, betonte er. „Dazu gehört die effiziente Energieerzeugung in unseren modernen Kraftwerken genauso wie Beiträge zur Verbesserung des Mikroklimas. Aufgrund der hohen Versiegelung in der flächendeckend bebauten Innenstadt leisten wir mit begrünten Flächen einen Beitrag zum Umweltschutz.“

Der Beschluss für die Arbeiten am Gebäude wurde aufgrund der großen Sanierungsbedürftigkeit gefasst. Die Sanierung der Fassade, wobei der Fokus auf der energetischen Verbesserung lag, dauerte rund zwei Jahre und kostete etwa fünf Millionen Euro. Zudem erläuterte Christian Basler die Gestaltung der Hauptverwaltung. Dabei ist der eingesetzte rote Klinker ein typisches Baumaterial des Ruhrgebiets, das bereits vor 120 Jahren zum Bau des historischen Elektrizitätswerks verwendet wurde. Neben der Seitenfassade wurden im vergangenen Sommer bereits die Dachflächen des Heizkraftwerks I und der evo-Feuerlöschstation begrünt.

Daniel Schranz, Oberbürgermeister der Stadt Oberhausen und Aufsichtsratsvorsitzender der evo, lobte das Projekt Hauptverwaltung und hob insbesondere hervor, dass das Gebäude das Traditionsbewusstsein und den Innovationscharakter, die die evo gleichermaßen ausmachen, in sich vereine.

Hand in Hand geht die Fassaden- und Dachbegrünung mit dem Projekt „BienenBlütenReich“, das die evo derzeit auf der ehemaligen Rasenfläche vor dem HKW I umsetzt. Hier entsteht eine wilde Wiese mit heimischen Pflanzen, um Bienen und anderen Insekten Lebensraum in der Stadt zu bieten. Das Projekt wird zusammen mit dem Netzwerk Blühende Landschaft realisiert. Die Vermittlung an den Projektpartner fand durch den NABU Oberhausen statt. Passend dazu gestaltete der Graffiti-Künstler Marten Dalimot den Stromkasten an der Wiese mit einem Blumenmotiv.

Die „Zahlen, Daten, Fakten“ des Unternehmens präsentierte im Anschluss Harmut Gieske. Er schilderte die besonderen Herausforderungen der evo im letzten Jahr aufgrund der Corona-Pandemie und der milden Witterung in den Wintermonaten. Der erste Lockdown kostete das Unternehmen rund 2,5 Millionen Euro, die Witterungsverhältnisse wiederum 4 Millionen Euro.

Einen besonderen Stellenwert im Vortrag nahm der größte Restrukturierungsprozess in der Unternehmensgeschichte der evo ein. Mit der Umstrukturierung der Organisation soll die evo wirtschaftlicher und wertvoller für die Zukunft aufgestellt sein. Erste Erfolge sind in den aktuellen Unternehmenszahlen bereits deutlich erkennbar.

Insgesamt erzielte die evo im vergangenen Geschäftsjahr 181,7 Millionen Euro Umsatz und führte 5,6 Millionen Euro an die Anteilseigner ab. Die vereinbarten 11 Millionen Euro Gewinnabführung wurden damit erstmalig nicht erreicht. Aufgrund der dargelegten Problematiken gab es im Bereich Strom Einbußen von etwa 12 Prozent, beim Absatz von Gas, Fernwärme und Wärme von rund 10 Prozent.

„Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die schwierigen Umstände uns hart getroffen haben“, äußerte sich Hartmut Gieske offen und ehrlich. „Wir sind dankbar für die guten Beziehungen zu unseren Anteilseignern, die die geringere Abführung von 5,6 Millionen Euro ermöglicht haben. Mit Hilfe der Umstrukturierung und dem Umdenken im Unternehmen sind wir zuversichtlich, auf dem richtigen Kurs zu sein. Auch in Punkto Kundenservice wird sich einiges tun, wir wollen uns hier deutlich verbessern. So werden wir unser Ziel für das laufende Geschäftsjahr wieder erreichen. Im nächsten Jahr lautet der Anspruch, die 11 Millionen operativ zu erwirtschaften.“

Auf die Bewältigung der Pandemie im Unternehmen ging Christian Basler ein. Seit Beginn der Corona-Krise tagt bei der evo regelmäßig ein Pandemiestab, der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontinuierlich informiert und Unternehmensentscheidungen aufgrund der landes- und bundesweiten Regelungen trifft. Zudem wurde bei der evo sehr schnell die mobile Arbeit ausgedehnt und viele Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz von Belegschaft und Kunden umgesetzt. Auch ein Testsystem wurde etabliert, an einer Impfstrategie wird derzeit gearbeitet.

Zuletzt wagten beide Vorstände den Blick in die Zukunft. Für beide ist klar, dass die evo an ihrem Selbstverständnis, Teil der Stadt Oberhausen zu sein und diese aktiv mitzugestalten, festhalten wird. Ein großer Fokus wird auf Quartierslösungen liegen. Beispielhaft ist hier das Großprojekt QUENTIN, das in Kürze in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut UMSICHT und Stadtgesellschaften sowie Wohnungsgenossenschaften in Oberhausen-Tackenberg umgesetzt wird. In Punkto Sponsoring wird die evo weiterhin einen großen Fokus auf die Oberhausen Crowd setzen, um Projekte aus der „Mitte der Gesellschaft“ fördern zu können. Auch die Positionierung der evo als attraktiver Arbeitgeber wird weiterhin ein Thema sein.

Autor:
Sabine Benter Pressesprecherin s.benter@evo-energie.de 0208-835 2299