// 19.12.2022

Alternative Heizungen – Möglichkeiten im Überblick

Nachhaltigkeit
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Preissteigerungen für fossile Brennstoffe und Umweltaspekte sorgen dafür, dass immer mehr Hausbesitzer beim Thema Heizung umdenken. Sie möchten weg von den klassischen Brennstoffen Öl und Gas und sich unabhängig machen von kurzfristigen Entwicklungen. Alternative Heizsysteme werden immer populärer. Bereits heute gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich von fossilen Energien zu lösen und sich anderweitig zu versorgen. Wir zeigen sinnvolle Alternativen zur Ölheizung und Gasheizung auf.

Welche Alternativen zum Heizen gibt es?

Nach wie vor heizen fast 60 Prozent aller deutschen Haushalte mit Gas und anderen fossilen Brennstoffen. Über 20 Prozent nutzen eine Ölheizung. Doch es gibt mittlerweile zahlreiche Alternativen zur Gasheizung oder Ölheizung, die wertvolle Vorteile mit sich bringen. Ein bewusster Umgang mit Energie spart langfristig nicht nur Kosten, sondern schont auch die Umwelt.


Pelletheizungen

Wer alternativ heizen möchte, kann auf eine Pelletheizung ausweichen. Diese alternative Heizung arbeitet mit kleinen Holzstückchen, den sogenannten Pellets. Diese werden zur Wärmeerzeugung verbrannt.

 

Vorteile:

  • nachwachsender Rohstoff
  • Pelletheizung eignet sich auch für den Altbau
  • Pelletheizungen sind klimaneutral, da sie nur so viel CO₂ freisetzen, wie ein Baum im Laufe seines Lebens bindet

 

Nachteile:

  • Holzpellets benötigen einen eigenen Lagerraum
  • hohe Kosten für die Anschaffung

Wärmepumpen

Wärmepumpen gewinnen die Energie aus der Erde, der Luft oder aus Grundwasser und über einen Kompressor wird die Energie verdichtet und auf ein höheres Temperaturniveau gehoben. Sie haben die Wahl zwischen einer Luft-Luft-Wärmepumpe und einer Luft-Wasser-Wärmepumpe sowie einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe.

 

Vorteile:

  • geringe CO₂-Emissionen
  • der Großteil der benötigten Energie wird kostenlos aus der Luft bzw. der Erde oder dem Grundwasser gewonnen
  • kein fossiler Brennstoff notwendig

 

Nachteile:

  • hoher Installationsaufwand
  • bei niedrigeren Temperaturen im Winter sinkt die Effizienz der Anlage
  • aufgrund des energetischen Zustands von Bestandsgebäuden eignen sich Wärmepumpen nur bedingt

Klimaanlage

Unter bestimmten Voraussetzungen ist es möglich, mit einer Klimaanlage in der Übergangszeit zu heizen. Die Funktionsweise ist ähnlich wie bei einer Wärmepumpe. Häufig kommen Hybrid-Systeme aus Wärmepumpe und Klimaanlage zum Einsatz.

 

Vorteile:

  • Kühlung im Sommer, Heizung in der Übergangszeit
  • Kein fossiler Brennstoff notwendig

 

Nachteile:

  • hoher Installationsaufwand
  • bei ganzjährigem Einsatz ohne Heizungsunterstützung zu hohe Stromkosten bei ganzjährigem Einsatz

Solarthermie

Solarthermie-Anlagen sind dazu geeignet, sowohl zur Warmwasserbereitung als auch zur Unterstützung der Heizung genutzt zu werden. Solaranlagen zur Wassererwärmung werden auf dem Hausdach installiert und mit einem Speicher kombiniert, um die gewonnene Energie nach und nach zu nutzen.

 

Vorteile:

  • decken im Sommer den Großteil des Bedarfs an Warmwasser
  • erzeugen keine Emissionen
  • wartungsarm

 

Nachteile:

  • benötigt Kollektorfläche, beispielsweise auf dem Dach
  • abhängig von der Sonneneinstrahlung

Hybridsysteme

Hybridheizungen sind eine echte Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen wie Ölheizung oder Gasheizung. Sie verbinden beispielsweise eine Gasheizung mit einer Solarheizung oder einer Wärmepumpe. Meist wird zusätzlich ein Wärmespeicher eingesetzt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, fossile Brennstoffe mit alternativen Heizungen zu kombinieren.

 

Vorteile:

  • teilweise Abdeckung des Bedarfs mit umweltfreundlichen Energieträgern
  • Senkung der Energiekosten dank Speichertechnik
  • Geringere CO² Emission

 

Nachteil:

  • Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen
  • höherer Wartungsaufwand aufgrund von zwei Systemen

Infrarotheizung

Infrarotheizungen gehören zur Gruppe der Elektroheizungen. Sie werden häufig in viel genutzten Wohnräumen oder Badezimmern verwendet. Sowohl Badheizkörper als auch Spiegel- oder Wandheizkörper mit Infrarot sind möglich. Infrarotheizungen arbeiten mit Strahlungswärme, die von den Möbeln im Raum aufgenommen und später gleichmäßig wieder abgegeben wird. Die alternative Heizung mit Strom wird häufig im Altbau verwendet.

 

Vorteile:

  • einfacher Einbau
  • hohe Heizeffizienz in möblierten Räumen
  • keine Luftverwirbelungen, die zu allergischen Reaktionen führen können

 

Nachteile:

  • Abhängigkeit von Stromlieferungen und vom Strompreis
  • Wärme wird nicht gespeichert
  • Gefahr trockener Luft steigt
  • schlechte Effizienz führt zu hohen Stromkosten

Brennstoffzelle und BHKW

Sowohl Brennstoffzellen als auch Blockheizkraftwerke, kurz BHKW genannt, erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme. Sie nutzen das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung.

 

Vorteile:

  • hohe Energieeffizienz durch gleichzeitige Energiegewinnung von Wärme und Strom
  • Unabhängigkeit von Stromkosten

 

Nachteile:

  • Abhängigkeit von Gaslieferungen und Gaspreisen
  • Brennstoffzellen-Einheiten haben eine begrenzte Lebensdauer
  • hohe Anschaffungskosten
  • höhere Wartungskosten

Heizen mit Holz

Neben den oben beschriebenen Pelletheizungen gibt es weitere Möglichkeiten, mit Holz zu heizen. Holzöfen oder Heizkessel mit Holzscheiten oder Hackschnitzeln versorgen einen Haushalt gezielt mit Wärme.

Vorteile:

  • CO₂-neutrale Heizmethode, bei der nur so viel CO₂ ausgestoßen wird, wie ein Baum im Laufe seines Lebens bindet
  • Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Erdgas

 

Nachteile:

  • hoher Wartungsaufwand der Holzöfen oder Heizkessel
  • hoher Platzbedarf
  • Feinstaubbelastung bei Verbrennung von Holz

Neue Heizung oder Sanierung der bestehenden Heizung abwägen

Nicht immer ist eine komplette Erneuerung des Heizsystems rentabel. Wer ein Einfamilienhaus umbaut oder einen Neubau plant, ist mit einer modernen Heizung aus regenerativen Energiequellen gut beraten. Gerade in Bestandsimmobilien stellt sich jedoch die Frage, ob eine energetische Sanierung eine sinnvolle Alternative darstellt.

Zu Bedenken ist vor allem, dass die Neuanschaffung einer alternativen Heizung zunächst einen hohen Kostenfaktor darstellt. Viele der vorgestellten Heizsysteme sind mit hohen Anschaffungskosten verbunden, die sich erst im späteren Verlauf rentieren, da die laufenden Kosten vergleichsweise niedrig sind. Daneben gibt es weitere Faktoren, die Sie bedenken sollten. So sind nicht alle Heizsysteme für Altbauten geeignet. Hier ist es sinnvoll erstmal das Gebäude energetisch zu prüfen mit Hilfe eines individuellen Sanierungsfahrplans.

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Mit Hilfe eines individuellen Sanierungsfahrplans iSFP können Sie ganzheitlich energetische Schwachstellen Ihres Gebäudes aufdecken. Die Energieversorgung Oberhausen bietet diese Leistung an. Sie können aber auch mittels der Gebäude-Thermografie und den verschiedenen Energieausweisen Optimierungsansätze identifizieren.

Mit unseren Tipps zum Heizkosten sparen helfen wir Ihnen darüber hinaus im Alltag.